Dienstag, 30. August 2016

Interview| Tabea: "Ich wünsche mir mehr Zusammenhalt und Respekt unter uns Menschen"


Tabea aus Fulda ist eine Perle: Als Musical-Darstellerin hat sie sich in Deutschland bereits einen Namen gemacht und auch ihre Musik als Sängerin fernab von der Musical-Stage setzt im Genre der deutschsprachigen Pop-Musik Wellen in Bewegung. 

Tabea

Sie hat eine starke Stimme und ist zudem auch noch äußerst hübsch. Sich dem Boulevard hingeben, das könnte sie durch-aus. Doch ihre Charakterstärke verleitet sie dazu, eine bo-denständige Künstlerin mit Fokus auf ihr Schaffen zu bleiben. Pingvin im Talk mit Tabea!


Pingvin: Du hast schon im Alter von 13 Jahren eigene Texte geschrieben. Worum haben sie sich damals inhaltlich gedreht und welche Dinge inspirieren dich heute?

Tabea: Ich habe in jungen Jahren viel über "Liebe" ge-schrieben. Aber auch Themen wie ,,Fragen“ und ,,an seinen Zielen festhalten“ waren dabei. Eigentlich ähnlich wie heute. 

Ich bin jedoch mittlerweile reifer geworden und drücke mich mit meinen Texten anders aus als damals. Inspiriert werde ich meistens von Erlebnissen und Lebenssituationen, die von vie-len Menschen wenig Beachtung bekommen. 

Ich habe mir allerdings zur Aufgabe gemacht gerade über Themen zu schreiben, die wenig Anerkennung in der Ge-sellschaft bekommen, um zum Nachdenken anzuregen. Es gibt aber auch leichte Kost von mir, die eher zum Tanzen an-regt. 

Pingvin: Deine Songs Anders und Feuer Frei, ein Track zu den Paralympics 2016, sind ziemlich konkret. Woher kommt dein Wille, spezifisch für so genannte Rand-gruppen die Stimme zu erheben?
Tabea: Ich hatte seit frühester Kindheit Kontakt zu Menschen mit ,,Handicap“. Für mich war das immer normal. Ich habe allerdings in den letzten Jahren immer mehr feststellen müssen, dass dies immer noch ein Tabu-Thema für viele Menschen ist und es sehr viele Berührungsängste gibt. 

Feuer frei

Ich bin sehr sozial erzogen worden und hatte daher immer das Bedürfnis mich für Menschen, die ausgegrenzt werden, einzusetzen. Auch ich als Künstlerin habe erfahren, wie es ist, für viele ,,anders“ zu sein. Ich wünsche mir mehr Zusammen-halt und Respekt unter uns Menschen, deswegen setze ich mich vorzugsweise für so genannte Randgruppen ein. 

Pingvin: Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen für nicht eingeschränkte Menschen, sollen bei den Para-lympics keine russischen Teilnehmer starten dürfen. Gerecht?
Tabea: Dazu kann ich nicht so viel sagen, da ich dazu keine Hintergründe kenne. Allerdings finde ich es immer wichtig Menschen gerecht zu behandeln. 

Pingvin: Vielen bist du als Musicaldarstellerin bekannt. Sicher ist dieser Beruf auch anstrengend. Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Tabea: Ich habe sechs Jahre erfolgreich als Musicaldar-stellerin gearbeitet und dabei sehr viel Bühnenerfahrung sam-meln dürfen. 


Zu sagen, dass dieser Job nicht anstrengend ist, wäre eine Lüge. Trotz der Anstrengungen und harten Arbeit bin ich sehr stolz diesen Beruf ausgeübt zu haben. Vor etwa einem Jahr entschied ich mich eine berufliche Veränderung vorzunehmen und meinen Weg als Solistin zu gehen. 

Mittlerweile kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit der Entscheidung. Ich mache das, was ich schon immer machen wollte und bin mein eigener ,,Chef“. Auch künstler-isch kann ich mich jetzt mehr entfalten und weiter ent-wickeln. 

Pingvin: Erinnere dich an deinen ersten Auftritt vor Publikum: Wann und wo ist das gewesen und was ging dir damals durch den Kopf?
Tabea: Mein erster Auftritt vor Publikum war auf der Hochzeit meiner Tante. Damals war ich gerade mal 5 Jahre alt. Ich sang ,,Alles aus Liebe“ von den Toten Hosen. Ich war wenig aufgeregt und habe es eher genossen zu singen. Heute bin ich etwas mehr nervös vor Auftritten. Da wünsche ich mir gerne mal meine frühere Gelassenheit zurück. 

Pingvin: Was kannst du über anstehende Projekte berichten?
Tabea: Ich habe einige weitere tolle Projekte in Planung, über die ich noch nicht zu viel verraten möchte. Ende des Jahres möchte ich gerne mein erstes Album veröffentlichen. Auch eine Tour ist in Planung. 

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