Samstag, 20. Februar 2021

Musik-Tipp: "Arrested" von Victorious Sons - mit Interview!


Auch die Live-Aktivität der vierköpfigen Rockband Victorious Sons aus München ist in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Epidemie mehr als nur ziemlich eingeschränkt gewesen. Die unfrei-willige Verbannung von den Bühnen sämtlicher Clubs und Veranstal-tungen ließ dem Quartett immerhin eine gute Sache resultieren: Während des aufgrund der Corona-Krise verordneten künstlerischen Hausarrests entstand ihre erste EP mit dem Titel Arrested. Diese haben die Victorious Sons im Dezember des vergangenen Jahres veröffentlicht.
 

Trotz der gegenwärtigen Situation und der andauernden Problematik die diese für die Unterhaltungsbranche bedeutet, haben es sich die Jungs von Victorious Sons zum Ziel gesetzt, mit ihrer Musik zu es-kalieren. Doch damit ist sehr wahrscheinlich lediglich deren über-sprudelnde Motivation sich als Band weiterzuentwickeln und die neuen Stücke nach außen zu tragen, gemeint.

Denn während der Produktion ihrer EP Arrested haben sich die Mu-siker mit Sicherheit nicht etwaigen Eskalationen hingegeben. Vielmehr ihrem künstlerischen Schaffen, was auf der CD deutlich zu hören ist. Mit Bedacht und Leidenschaft haben die Jungs von Victorious Sons mit den Stücken von Arrested ein kleines Gesamtkunstwerk geschaf-fen, das deren Stil zweifelsohne deutlich macht und sympathisch au-thentisch ist.

Pingvin im Gespräch mit Victorious Sons

Arrested klingt klasse! Nachdem ich mir die Songs angehört habe, empfand ich den Sound auf der CD als eine clevere Kombination aus den Stilen der Red Hot Chili Peppers und von Disturbed. Wie be-schreibt ihr selbst euren Stil und welche Bands inspirieren euch?

Victorious Sons: Spannende Einordnung! Wir bezeichnen unsere Musik meist einfach als Alternative Rock. Da ist zwar die Bandbreite sehr groß, aber das entspricht vermutlich auch am ehesten der Viel-falt unserer Songs. Wir decken da von Musik á la Red Hot Chili Peppers über Hard Rock und Stoner Rock bis hin zu poppigeren Num-mern eigentlich alles ab.

Inspiration holt sich jeder von uns natürlich woanders, aber gemein-same Nenner sind zum Beispiel Rage Against The Machine und die Folgeband Audioslave, Pearl Jam, Queens of the Stone Age oder Foo Fighters. Übrigens haben wir unsere einflussreichsten Bands mit Newcomern aus ganz Deutschland in eine Playlist gepackt. Die lohnt es sich auf jeden Fall anzuhören.

Die EP beginnt mit dem Titel Out of Control. In einer Zeile heißt es We bring this house down. Was genau ist damit gemeint und wann habt ihr euch selbst das letzte Mal „außer Kontrolle“ gefühlt?

Victorious Sons: Das lässt sich jetzt leider nicht so direkt spezifi-zieren. Der Song handelt von zwei fiktiven Charakteren die sich ge-meinsam aufmachen, um das totalitäre System in dem sie leben zu stürzen und bereit sind ihr eigenes Leben dafür aufzuopfern. Wenn man so möchte also über eine Art idealisiertem Widerstand gegen Ungerechtigkeiten und fehlende Gleichberechtigung. Ohne jetzt zu politisch werden zu wollen, es gibt in der echten Welt viele „Häuser“, denen man sich einmal annehmen könnte: Kriegstreiber, Diktatoren, Großkonzerne ohne jegliche Ethik, aber auch Lobbyismus und Neo-kolonialismus.

Und wir sind massiv „außer Kontrolle“ und zwar immer, wenn wir live oder im Proberaum spielen. Wenn wir an neuen Songs und Ideen arbeiten. Eine EP ist gut und schön, schlägt aber das live-Gefühl nach wie vor nicht.

Reisen sind wunderschön und inspirierend

Das Stück Ecuador klingt nach Erfahrungen, die man während einer Reise in dem südamerikanischen Land gemacht hat. Was genau hat an diesem Land fasziniert und welche Gefühle hat diese Reise ge-weckt?

Victorious Sons: In Ecuador kommen Eindrücke und Erfahrung aus zwei verschiedenen Reisen nach Südamerika unserer Bandmitglieder zusammen. Generell sind Erlebnisse aus Reisen einfach wunderschön und super inspirierend. Was in Ecuador zum Ausdruck kommt sind die Gefühle der Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Einheimischen, die wunderbare und einzigartige Zeit, die man dort verbringen durfte und die Sehnsucht endlich dort wieder hinzureisen. Gekrönt haben wir den Song am Anfang und Ende mit Dschungelgeräuschen, die den Sounds vor Ort erstaunlich nahe kommen.


Was mich zudem interessieren würde: Wie seid ihr eigentlich auf eu-ren Bandnamen gekommen?

Victorious Sons: Gemeinsam im Proberaum Musik zu machen und neue Songs und Sounds entstehen zu lassen bedeutet für uns Glück und im Leben etwas dazugewonnen zu haben. So gehen jedes Mal vier Söhne zufrieden und triumphierend aus dem Proberaum heraus - die Victorious Sons.

Lost And Found ist mein Lieblingssong auf eurer EP. Auch wenn ich bereits Vergleiche angestellt habe: der Titel erinnert mich stark an Stücke meiner Lieblingsbands Panic At The Disco und Fall Out Boy. In positivem Sinne! Habt ihr Angst davor „zu kommerziell“ zu wirken?

Victorious Sons: Vielen Dank erstmal! Das hören wir gern. Lost and Found ist bewusst etwas poppig gehalten und hat schon vielen Fans, die eher weniger mit Rock am Hut hatten, geholfen einen leichteren Einstieg in unsere Musik zu finden. Angst davor haben wir keinesfalls, weil unser Repertoire einfach sehr vielfältig ist. Da ist uns ein Song für die „breitere Masse“ durchaus willkommen.

Corona, Lockdown, 2020. Das vergangene Jahr ist absolut kein ein-faches gewesen. Welche Hoffnungen und Ziele habt ihr für 2021?

Victorious Sons: Ja 2020 war für die Live Musik und Veranstaltungs-branche eine absolute Katastrophe. Wir hatten vorher bereits die Plä-ne für die EP, somit konnten wir zumindest einen Teil der Zeit sinnvoll im Studio nutzen. Jetzt ist es schade, dass wir keine Gigs spielen kön-nen, um die Musik auch wieder auf die Leute los zu lassen.

Daher hoffen wir nicht nur für uns, dass 2021 die Kulturbranche und somit Live-Shows endlich wieder möglich sind. Und dann heißt es, sich weiterhin sich für Live-Shows zu bewerben, nach vorne zu schau-en und endlich wieder on stage zu spielen! Und dann wäre da noch die Idee für eine LP.

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