Freitag, 1. Juli 2016

5 Fragen| Leidbild: "Sagt Bescheid, wenn ihr uns live sehen wollt"


Aus Frankfurt/Main kommen vier Herren und eine junge Dame, die als Leidbild eine neue Stimme für den und des deutschen Rock sein wollen. Diesem Vorhaben entsprechend besingen sie auf ihrem Titel Deutschrock, der auch auf ihrer kommenden EP Böser Engel - guter Dämon zu finden ist, eben diesen. Sänger Chriss im Interview mit Pingvin

 Wie kam die Wahl des Bandnamens zustande?
Chriss: Der Name Leidbild ist eine Abwandlung des Wortes Leitbild, welches für Gesellschaften oder Organisationen eine Art Grundordnung bezeichnet.

Wir stehen diesen Gesellschaften mit ihren Werten kritisch gegenüber und verwenden deshalb den Begriff „Leid“ anstatt „Leit“, um diesem Wort eine Ambivalenz zu geben. Ein Leidbild der Gesellschaft, das zum einen Orientierung geben und zum anderen auf das Leid aufmerksam machen soll.


Werdet ihr soundtechnisch oft mit den Böhsen Onkelz verglichen und haben sie euch gar inspiriert? 
Chriss: Natürlich ist es in unserem Genre Deutschrock häufig nahe liegend, uns mit den Onkelz zu vergleichen. Das kommt tatsächlich allerdings in der Regel nur dann vor, wenn Leute die Musikszene oder das Genre an sich nicht so gut kennen und es dann auch schwierig ist zu differenzieren. 

Genauso geht es zum Beispiel mir, wenn ich Metal höre. Dann weiß ich auch nicht, ist das nun Black Metal oder Thrash Metal oder Death Metal, was für die Liebhaber dieser Musik natürlich klar erkennbar ist. 
Deutschrock

Um zur Frage zurück zu kommen, sind die Onkelz die bekannteste und auch älteste Band dieser Musikrichtung und daher ganz bestimmt auch ein Stück weit Inspirationsquelle. Genauso gehören aber für mich persönlich auch bspw. Iggy Pop als Ur-Rebell oder Falco als derjenige dazu, der die deutsche Sprache musikalisch machte. Sowie auch Schrift-steller wie Nietzsche, die mit ihren Schriften Inspirationen für Songtexte liefern.

Euch sind auch kritische Auseinandersetzungen in den Songs wichtig. Welche Themen werden auf der kommenden CD aufgegriffen? 
Chriss: Die Aussage ist ja witzigerweise schon ein Rück-schluss auf die ersten beiden Antworten. In den Songs auf Böser Engel – Guter Dämon geht es z. B. um die Konsum-gesellschaft, um Kriegstreiberei, Gesellschafts- und Medien-kritik. Aber auch um Dinge wie Freundschaft und Zu-sammenhalt, den Sinn des Lebens oder auch die Leidenschaft und Überzeugung für diese Art von Musik.

Wie sind die Tracks entstanden? Komponiert und textet ihr selbst?
Chriss: Wir komponieren und texten alles selbst, ja. Für die Texte bin ich als Sänger zuständig und bringe in der Regel auch bereits eine Idee für eine Melodie mit in den Proberaum. Dort wird dann weiter daran gefeilt, z. B. auch was Anschlag der Gitarren und Bass oder der Abstimmung mit dem Schlagzeug angeht. Auf diese Weise ergibt sich unsere Art von Sound, an dem jedes Bandmitglied seinen Anteil hat.

Sind bereits überregionale Auftritte in Planung?
Chriss: Unseren ersten überregionalen Auftritt hatten wir ja bereits im April dieses Jahres in Düsseldorf. Allerdings war das bisher die Ausnahme.


Prinzipiell ist es als Newcomer gar nicht so einfach an Auftritte zu kommen, da die Musikkneipen aussterben und in den wenigen verbliebenen eine Vielzahl an Bands spielen möchten. Ob du dann einen Auftritt bekommst ist deshalb häufig nicht unbedingt vom Können oder der Qualität der Musik abhängig, sondern vielmehr spielen Beziehungen und Glück eine große Rolle. Von daher sagt uns Bescheid und schreibt uns eine Mail an booking@leidbild.com, wenn ihr uns live irgendwo sehen wollt und wir geben unser Bestes.

Besucht Leidbild auf Facebook oder deren Webseite!

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