Als Mitglied der südkoreanischen Boyband Shinee erreichte er alles, was man sich so als Musiker erträumen kann: unzählige Chart-Erfolge, Ruhm und Geld. Dennoch nahm er sich im De-zember 2017 das Leben.
Why So Serious?
Shinee
2008 wurde die fünfköpfige Gruppe Shinee gegründet. Und die Bandmitglieder Jonghyun, Taemin, Minho, Onew und Key avancierten nicht nur zur populärsten Formation des so ge-nannten K-Pop, sondern auch zu wahren Trendsettern - bis 2013 schlossen sie mehr als zehn Deals ab, um als Werbe-Gesichter in der Mode- und Kosmetik-Branche zu fungieren.
Er war der beste Künstler - einer, der Musik mehr als jeder Andere geliebt und auf der Bühne immer alles gegeben hat
Statement seiner Plattenfirma M.S. Entertainment
Zu verdanken hatten sie ihre Popularität natürlich ihrer Musik. Ihre Veröffentlichungen verkauften sich über mehrere 100 000 Mal, nicht nur in Südkorea. Auch in Japan, China, Taiwan und Spanien enterte die asiatische Boyband die Charts.
Ich bin innerlich zerbrochen
Doch all der Erfolg machte ihn nicht glücklich. Er hatte einen Kampf zu kämpfen - mit sich selbst. Einer guten Freundin übergab er vor seinem Ableben einen Abschiedsbrief. Mit der Bitte - sollte er sich tatsächlich einmal für das Gehen ent-scheiden - diesen zu veröffentlichen. Und dies tat sie:
Der bewegende Abschiedsbrief von Jonghyun
Die Depressionen, die anfangs nur an mir nagten, haben mich nun übermannt. Ich konnte sie nicht besiegen. Ich habe mich selbst verabscheut, schrieb er. Wenn ich mir selbst nicht dazu verhelfen kann, glücklich zu atmen. Dann ist es besser, das Atmen aufzugeben. Ich habe mich gefragt, wer für mich ver-antwortlich ist. Nur ich.
Ich wollte nur noch davonlaufen. Vor mir selbst. Vor allen Anderen. Ich fragte mich, wer für mich da sein würde: Ich war es. Nur ich selbst. Immer wieder. Ich wünschte mir, dass die Menschen mich wahrnehmen. Aber sie haben es nicht getan. Sie wissen nicht einmal, dass ich existiere. Wenn ihr euch fragt, warum ich sterben werde. Dann antworte ich euch, dass ich erschöpft bin. Ich habe viel nachgedacht und gelitten.
Man riet mir herauszufinden, warum es mir so schlecht geht. Aber ich wusste es bereits. Ich selbst habe mir weh getan.
Es ist unfair, dass es so schmerzhaft ist. Es gibt niemanden, dem es schlechter als mir geht und der sich kränker fühlen kann. Klar, ich sollte weiterleben. Aber ich habe mich selbst hundertfach gefragt, weshalb? Es würde mir nicht gut tun, nur Euch.
Ein Leben als Berühmtheit ist nie Meines gewesen
All das fühlt sich nur noch schlimmer an, weil ich berühmt bin. Dadurch schmerzt es mich sogar noch mehr. Was soll ich sagen? Bestätigt mir, dass ich mich bemüht habe. Gebt mir nicht die Schuld hierfür. Ihr seid großartig gewesen. Macht es gut!
Am 18. Dezember checkte er in ein Hotel in Gangnam, Seoul, ein. Via einer App sendete er seiner Schwester Kim So-dam letzte, Besorgnis erweckende Nachrichten. Diese alarmierte daraufhin per Notruf die Rettungskräfte. Als diese in seinem Hotel-Zimmer eintrafen, war der Sänger bereits bewusstlos. Im Krankenhaus verstarb er an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, die er selbst herbeiführte.
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